„Auf dem Weg zu einem demenzfreundlichen Stadtteil“ –
eine Projektidee des Demenznetzes Kalk
Am 22.12.2022 veröffentlichte der Kölner Stadt-Anzeiger einen Bericht zur Verleihung der ersten Plakette an den Edeka-Markt in Köln-Merheim.
Sie können den Artikel auch als PDF herunterladen.
Verleihung der ersten Plakette in Köln im Stadtteil Merheim
Am 15.12.2022 wurde dem Edeka-Markt (Olpener Str. 397/401, 51109 Köln) offiziell die erste Plakette verliehen
Wir danken der Bezirksbürgermeisterin, Frau Greven-Thürmer, für ihr Grußwort.
Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Herr Hemmersbach, liebe Frau Klein, verehrte Gäste
Es ist wieder Wünschezeit!
Wir schreiben Weihnachtskarten oder versenden unsere Wünsche in digitaler Form und dabei ist die Gesundheit ein Wunsch, den wir gern an andere weiter senden. Gesundheit und ein langes Leben sind durch den medizinischen Fortschritt ja durchaus möglich geworden.
Und am liebsten wollen wir in unseren vier bekannten Wänden bleiben oder zumindest in vertrauter Umgebung – in unserer Straße, in unserem Stadtteil.
Doch machen wir uns nichts vor – das Älterwerden ist auch mit manchen Beschwernissen verbunden, und da tut es gut, wenn es um uns herum aufmerksame Mitmenschen gibt, bekannte Gesichter, die uns weiterhelfen, beim Hausarzt, in der Apotheke und beim Einkaufen.
Herr Hemmersbach und sein Edeka-Markt werden heute besonders ausgezeichnet.
Sie haben sich mit einem Thema beschäftigt, dass es noch schwer hat öffentlich zu werden - es geht um das Thema Demenz und wie es gelingen kann, einen Stadtteil, ein Veedel stark zu machen und lebenswert zu erhalten - für uns, die wir hier alt werden wollen.
Die Entwicklung demenzfreundlicher Strukturen ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung und so freue ich mich sehr, dass das Demenznetz Kalk hier in Merheim erste konkrete Schritte zur Sensibilisierung für dieses Thema geht.
Im Namen der Bezirksvertretung Kalk bedanke ich mich bei den Projektverantwortlichen und vor allem bei Ihnen Herr Hemmersbach für Ihr Engagement. Sie haben sich nicht nur an der Befragung beteiligt sondern sich auch die Zeit genommen an einer Schulung teilzunehmen, um auch Ihr Team gut vorbereiten zu können, Teil eines demenzfreundlichen Stadtteils zu sein.
Dies ist keine Selbstverständlichkeit.
Als Dank und Anerkennung verleihen wir daher heute die Plakette
„demenzfreundlicher Stadtteil“
In der Steuerungsgruppe des Demenznetzes im Bezirk Kalk entstand 2019 die Idee, modellhaft in einem ausgewählten Stadtteil des Stadtbezirks Maßnahmen für einen demenzfreundlichen Stadtteil zu entwickeln. Grund dafür war die Evaluation einer Veranstaltung zum Thema Demenz, in der die hauptberuflichen Akteure anwesend waren, aus der Bevölkerung jedoch wenig Resonanz kam. Es wurde festgestellt, dass die professionelle Ebene der Begleitung von Menschen mit Demenz und ihren Zugehörigen gut aufgestellt ist, die Gestaltung des Alltags sich jedoch zunehmend schwierig gestaltet. Deshalb legt das Projekt den Schwerpunkt auf den Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe.
In Kooperation mit der Katholischen Hochschule NRW möchten wir dem Ziel, die Demenzfreundlichkeit eines Stadtteils zu erhöhen, näherkommen und es wird mit dem Stadtteil Merheim begonnen. Das Pilotprojekt soll Ausstrahlungscharakter auf andere Stadtteile haben
Zentrale Ziele des Projektes sind:
- die Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Familien am öffentlichen Leben im Stadtteil und damit die Verhinderung von Isolation und Rückzug
- die Etablierung eines wertschätzenden Miteinanders im Stadtteil zwischen Menschen mit und ohne Demenz
- der Kooperationsaufbau zwischen professionell tätigen Akteuren der Sozialen Arbeit sowie Fachkräften die Möglichkeit einer wertschätzenden Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Demenz
- die Eröffnung eines Zugangs zur Welt von Menschen mit Demenz
- die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Demenz
Im Oktober 2021 führten Studierende der Katholischen Hochschule NRW eine Befragung der Einzelhändler und Dienstleister im Stadtteil Merheim durch. Ziel der Befragung war es, mehr über die Erfahrungen im Umgang mit demenziell veränderten Kundinnen und Kunden zu erfahren sowie Bedarfe und Wünsche zu dem Thema zu ermitteln..
Die Befragung hat vielfältige Situationen aus der Alltagspraxis der befragten Einzelhändler sowie teilweise vorhandene Unsicherheiten hinsichtlich des Umgangs mit demenziell veränderten Kundinnen und Kunden aufzeigen können. Zu den geäußerten Wünschen der Einzelhändler zählten neben Informationen zum Krankheitsbild Demenz auch Anregungen für eine entsprechende Kommunikationsführung sowie Informationen zu konkreten Hilfen und Ansprechpartner*innen vor Ort.
Das untere Video zeigt einige Aspekte des Demenznetzes auf.